Nicht für Jedermann erstrebenswert und garnicht mal so einfach
Sommelier ist ein Trendberuf. Gesellschaftlich angesehen und mit viel Freude verbunden. Dabei ist das Außenbild etwas verklärt geprägt von unzähligen, weinseeligen Stunden und purer Freude. Auch
wenn diese Momente sich zwischendurch hin und wieder genau so präsentieren, sieht der Arbeitsalltag doch gänzlich anders aus. Es ist eine Profession. Somit ist die erste und wichtigste Eigenschaft
eines Sommeliers Professionalität. Auch wenn es in der Weinindustrie hinter den Kulissen schon mal etwas entspannter zugehen kann, ist der Alltag auf dem Parkett geprägt von arbeitssamer
Betriebsamkeit und mehr oder weniger strikten Regeln, je nach Arbeitgeber und Umfeld.
Was gilt es zu wissen?
Der Beruf des Sommeliers beinhaltet, entgegen der landläufigen Meinung, viel mehr als Expertise zum Thema Wein. Wie Du in den folgenden Abschnitten siehst, nimmt Wein zwar schon
eine großen Teil ein, ist aber bei weitem nicht alles.
Die Berufsbezeichnung ist generell nicht geschützt und jeder kann sich theoretisch Sommelier nennen. Ergo kann die Qualität des Sommeliers erheblich variieren. Geprüfte Sommeliers hingegen müssen
von der jeweiligen Prüforganisation gestellte Tests bestehen, die sowohl theoretische als auch praktische Bestandteile beinhalten.
Ganz einfach: Mit viel Arbeit und Büffeln!
Wie schon vorhin erwähnt, gibt es kein Patent auf die Bezeichnung Sommelier. Wenn du die Aufgaben eines Sommeliers erfüllst und nach Möglichkeit die unten erwähnten Fähigkeiten besitzt, dann bist du es. Allerdings gibt es verschiedene Prüfungsorganisationen, die einem
den Titel verleihen können, den man dann mit dem Zusatz des jeweiligen Prüfungsanbieters tragen darf.
Hier ist in Deutschland die Industrie und Handelskammer (IHK) der maßgebliche Standard.
Bei der IHK findet allerdings ausschließlich die Prüfungsabnahme statt. Um zur Prüfung zugelassen zu werden, muss man eine abgeschlossene Ausbildung und 2 Jahre Berufserfahrung in dem Bereich
vorweisen, der für die jeweilige Fachrichtung (Sommelier Handel oder Sommelier Gastronomie) von Relevanz ist. Alternativ kann man mit einem Sonderantrag und 5 Jahren bestätigter Tätigkeit in dem
Bereich auch ohne abgeschlossene Ausbildung zugelassen werden.
Ein Lehrgang zur Vorbereitung auf die Prüfung ist grundsätzlich nicht vorgeschrieben.
Die Komplexität der Themen und die Menge des geprüfen Stoffes macht eine strukturierte Vorbereitung aber unabdingbar. Wer es trotzdem versuchen will, die Prüfungsanmeldung kostet 500 Öcken, ein
Vorbereitungskurs ein Vielfaches. Also nur zu. Bereite dich ruhig selbst vor. Sag nur nicht du wärest nicht gewarnt worden, denn was man bei einem solchen Prüfungsvorbereitungskurs an Stoff
präsentiert bekommt, dauert Jahre, wenn nicht ein Jahrzehnt um es sich selbst zu erarbeiten.
Ausbildungsstätten
Folgend findest du eine Liste von Lehrgangsangeboten der mir bekannten Bildungsträger, die auf die IHK-Prüfung Sommelier Handel/Gastronomie vorbereiten. Ich erhebe hier keinen Anspruch auf
Vollständigkeit und die Liste hat keinen Empfehlungscharakter.
Des weiteren gibt es die Möglichkeit Weiterbildungsangebote und Prüfungen bei anderen Organisationen wahrzunehmen. Wer es lieber etwas akademischer mag, dem sei der weltweit, mit Abstand
bedeutendste Weiterbildungsträger empfohlen: der Wine & Spirits Education Trust (WSET).
Dieser bietet durch unterschiedlichste Anbieter Weiterbildungen und Prüfungen zu ihrem eigenen System an. Bei Wein sind dies Level 1 - 4. Folgend findest du eine Liste von Lehrgangsangeboten
der mir bekannten Bildungsträger,