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Genuss

Den Moment fokussieren. Fähigkeiten erweitern. Aufmerksamkeit steigern.

Ein Leben ohne Genuss ist möglich, aber sinnlos!

 

In diesem Teil der Seite beschäftigen wir uns mit den Grundlagen des Genusses, den verschiedensten Möglichkeiten Genussmomente zu erfahren und die persönlichen Empfindungen dabei zu steigern. 

 

Was ist Genießen?

 

Genießen ist Andacht. Es ist Vielfalt, wo davor nichts war. Genießen wird ermöglicht durch aufmerksame Zuwendung. Es drückt sich aus in genüsslicher Wahrnehmung und zeigt sich im sinnlichen Entdecken. 

 

Wir widmen uns im Folgenden dem Genuss im Detail. Dabei werden viele Antworten gegeben auf Fragen wie:

 

Welchen Faktor hat Zeit beim Genießen?

Welche Voraussetzungen braucht man zum Genießen?

Was ist die Psychologie des Genießens?

Was ist die Physiologie des Genießens?

Was kann man genießen? Geistig, körperlich, kulinarisch.

 

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Zeit zu genießen

Viele hetzen im Alltag ständig von einer Sache zur nächsten - und sind dabei nie ganz bei der Sache. Im Kopf kreisen die Gedanken um den Ärger von gestern und die Sorgen von morgen. Das Wichtigste wird dabei verpasst: der Moment. Doch dort und zwar nur dort wartet der Genuss. 


Aber Zeit hat man nicht, man muss sie sich nehmen, wie den reifen Apfel eines wilden Baumes. 


Ohne Zeit, keine Muße. Ohne Muße keine Aufmerksamkeit. Ohne Aufmerksamkeit kein bewusstes Erleben und somit auch kein Genießen. Nimm Dir Zeit. Ein Moment genügt!

 

 

Voraussetzungen des Genießens

Genuss ist subjektiv und wird ganz individuell wahrgenommen. Neben allgemeiner Genussfähigkeit ist die Basis jeglichen Genusses die Hingabe zum Moment der die sinnliche Erfahrung innehat. 


Hingabe verstehe ich hier als bewusste Zuwendung, als erhöhte Aufmerksamkeit, Offenheit und geschärfte Wahrnehmung gegenüber einer sinnlichen Erfahrung. Die Bereitschaft sich dem Moment und etwas ‚Schönem‘ hinzugeben. Durch diese Bereitschaft wird auch maßgeblich die Genussfähigkeit beeinflusst.


Die Genussfähigkeit besteht für mich im Wesentlichen als Schwellenwert für eine positive Bewertung. Bis dato ist in der Wissenschaft noch nicht ausreichend erforscht, ob Genussfähigkeit angeboren oder erlernt ist. Es ist insofern angeboren, dass man Erlebnisse mit seinen Sinnen wahrnehmen können muss. Wenn die Schwellenwerte für sinnliche Wahrnehmung durch Gendefekte oder einen Unfall sehr hoch sind, wird das Genießen erschwert, ist aber trotzallem nicht unmöglich. Denn Schwellenwerte sind variabel. Sie können steigen, bei normalen Menschen vor allem durch Abstumpfung bei übermäßigem Konsum, aber auch gesenkt werden, durch gezielte Übungen die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit erhöhen. Es gibt viele Methoden wie man die Fähigkeit des Genießens steigern kann.


Jede Sinneswahrnehmung wird in unserem Kopf mit unseren Erfahrungen abgeglichen und dann bewertet. Positiv oder negativ, je nachdem wie die momentane Erfahrung im Vergleich zu unseren Erwartungen durch vergangene Erfahrungen abschneidet. 

 

Die Phantasie erschafft Erfahrungen wo keine sind.

 

In unserer Phantasie ist alles möglich. Dies ist eine wunderschöne Gabe, birgt aber auch Gefahren. Denn Perfektion finden wir nur in unserem Kopf. In der Realität ist diese selten zu finden. Sich diese „Wunsch-Realität“ also genau auszumalen birgt die Gefahr, dass die dadurch aufgebauten Erwartungen von der realen Situation nicht erfüllt werden kann. Jane Austen sagte dazu trefflich: „Dass uns eine Sache fehlt, sollte uns nicht davon abhalten, alles andere zu genießen.“ Dementsprechend ist die Regel: Je niedriger unsere Erwartungen, desto größer die Chance die Erfahrung genießen zu können. Die einzigen Voraussetzungen sind eine positive Grundstimmung und die Offenheit gegenüber dem Moment.

 

 

Psychologie des Genießens


Sigmund Freud begründete die Theorie des Lustprinzips. Hiernach strebt bereits der Säugling nach Lust und versucht bewusst, Unlustgefühle zu vermeiden. Hingegen ein differenziertes Genussverhalten, also eine individuelle Genusskultur, da sind sich heute alle einig, wird sozial erlernt.  Die Sozialisation, also die Prägung durch Familie und das gesamte Umfeld, haben einen großen Einfluss auf das persönliche Genussverhalten, auch noch im Erwachsenenalter.


In unserer schnelllebigen Zeit und den ständig präsenten Konsumoptionen ist mittlerweile auch häufig die Rede von Genusssucht, vor allem, aber nicht nur bei Jugendlichen. Damit beschrieben wird ein ständiges Verlangen nach neuen Reizen und Reizsteigerung. Der Fokus auf neuer, höher, schneller, weiter; auf MEHR ist immer besser!


Das entspricht allerdings nicht der eigentlichen Bedeutung des Begriffes Genuss und steht dem Genießen in gewisser Maßen sogar im Wege. Es hindert einen daran Achtsam zu sein und die kleinen Dinge des Lebens zu schätzen. Arthur Schopenhauer sagte schon: „In dem Maße, als die Genüsse zunehmen, nimmt die Empfänglichkeit für sie ab: das Gewohnte wird nicht mehr als Genuss empfunden.“ Das gleiche gilt auch für das Selbstverständliche, da es keine Wertschätzung erfährt. Schopenhauer hätte uns hierin mit Sicherheit beigepflichtet. Die Genussfähigkeit nimmt also ab, wenn der Grad der Aufmerksamkeit abnimmt. Genuss ist eng verknüpft mit der Fähigkeit zur Muße und zur Entspannung. Eile, Hektik und übermäßige Anforderungen oder Ansprüche, egal ob von außen oder selbstgemacht, gelten als genussfeindliche Faktoren.

 

 

Physiologie des Genießens


Es sind zwei Mechanismen bekannt, die Genussgefühle im Gehirn auslösen:
1. Moleküle von Drogen wie Alkohol/Ethanol, Nikotin, Koffein oder Kokain gelangen über den Blutkreislauf direkt ins Gehirn. Dort wirken sie unmittelbar – also ohne vorhergegangene Bewertung – auf das Dopaminsystem. Eine vermehrte Ausschüttung von Dopamin und ähnlichen Glücksbringern (den Katecholaminen) sind das Resultat. Diese Botenstoffe erzeugen positive Gefühle im Belohnungssystem, die letztendlich als Genuss empfunden werden. 

 

2. Moleküle eines Riechstoffes werden von der Riechschleimhaut aufgenommen und erzeugen dort an den zu ihnen passenden Rezeptoren Impulse. Diese werden verarbeitet und das Ergebnis unter anderem zum Limbischen System weitergeleitet. In diesem Bereich des Gehirns wird der Geruch mit früheren Erinnerungen verglichen und bewertet. Eine positive Bewertung führt zur Ausschüttung von Dopamin und anderen Glücksbringern, was wieder als Genuss empfunden wird. 

 

Das heißt es gibt beim genießerischen Erleben von Wein oder anderen alkoholhaltigen Getränken eine Kombination von beiden Mechanismen. Also allein rein physiologisch bewirkt es eine höhere Dopalmin-Ausschüttung als beim reinen ‚Saufen‘.  Und so sagte Ernst Ferstl, ein österreichischer Autor und Aphoristiker einst: „Die wirksamste und beste Suchtvorbeugung ist das Genießen-Können.“ Denn wenn man nur dann trinkt, wenn man auch genießen kann, kommt es erstens nicht so häufig vor und man hört schon früh genug auf. 

 

 

Was kann man genießen?


Dem Genuss sind fast keine Grenzen gesetzt, bis auf die eigenen. Somit kann auch fast alles genossen werden. Die Frage ist hier eher wer kann was wann genießen. Denn das Genießen ist eine ganz individuelle, hoch-persönliche Angelegenheit. Man kann es nur selbst empfinden. Seine Freude darüber aber auch gut teilen. Dabei ist Genuss einer der wenigen Sachen die mehr werden sobald man sie teilt.


Im vorherigen Aschnitt habe ich ja schon recht viel über Genussfähigkeit, und dem Einfluss der Sozialisation geschrieben. Je nachdem welche Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht wurden und welchem Kulturkreis man angehört, werden unterschiedliche Sachen als genießbar wahrgenommen. Für manche sind bestimmte Sachen ungenießbar, die für andere der Himmel auf Erden sind. Dabei ist Geschmack elementar. Jedes Lebewesen genießt was sich gut anfühlt. Beispiele dafür wie weitgefächert der Begriff des menschlichen Genießens ist, gibt es wie Sand am Meer. Im körperlichen Genuss wird die Bandbreite besonders evident. Vor allem im Gastronomischen. Welches Essen uns schmeckt weicht erheblich ab. In der Sexualität zeigt das Spiel zwischen Sadist und Masochist besonders gut die enorme Bandbreite dieser Welt des Genusses. Dabei ist die Sexualität nur ein kleiner Teil der Familie der Genüsse.

 

 

Die Familie der Genüsse


Wir haben unterschiedliche Sinne, die auf unterschiedliche Art und Weise erregt werden können. Je nachdem welcher unserer Sinne maßgeblich beteiligt ist, werden drei verschiedene Arten von Genüssen klar unterscheiden. Auch wenn sie einzeln betrachtet werden können, ist es häufig doch eine Kombination der Sinneswahrnehmungen die einen vollendeten Genuss auszeichnet. Im Folgenden findest Du die grundlegend zu unterscheidenden Genüsse jeweils mit ein paar Beispielen: 

 

Geistige Genüsse

 

Sinneseindrücke beleben den Geist und berühren die Seele. Die geistigen Genüsse zeichnen 

sich dadurch aus, dass Sie ohne das Körperliche auskommen. Sie regen die Phantasie an, können aber auch genauso gut durch sie ausgelöst werden. Theodor Fontane sagte dazu:


„Genieße mit Phantasie! Alle Genüsse sind letztlich Einbildung. Wer die beste Phantasie hat, hat den größten Genuss.“


So wie der große Dichter und Denker es schon vor mehr als hundert Jahren niedergeschrieben hat, ist es auch heute noch. Jedoch mit Einschränkungen. Wie schon zuvor beschrieben sind es nämlich auch die phantastischen Erwartungen die uns eine eigentlich genießbare Erfahrung gehörig vermiesen können. 


Zu den geistigen Genüssen gehört z.B. eine unterhaltsame Lektüre, die die Phantasie anregt. Auch das Hören von Musik stimuliert die Phantasie und löst verschiedenste Emotionen aus. Mit Hilfe der Phantasie holt man sich den genussreichen Moment der Zukunft (z.B. den nächsten Urlaub) in den Augenblick, was mit Vorfreude belohnt wird. Nicht zu vergessen: Gute Gespräche. Sie können alles in uns auslösen und zeichnen uns als soziale Wesen aus. Das miteinander Teilen ist dem Genuss unheimlich zuträglich. Das weiß man schon lange. So sagte Karoline von Günderode, eine Dichterin aus der Romantik passend: 

 

„Es ist wunderbar, dass alle geistigen Genüsse durch Mitteilung vermehrt werden. Geben und reicher werden durch Geben!“

 

 

Körperliche Genüsse 


In diesem Teil der Genussfamilie geht es um die körperlichen Freuden. Hierzu gehören alle Genüsse, die vornehmlich durch den Tastsinn ausgelöst werden. Meist über die Haut, aber auch die Nase und den Mund. Die Sonne in unserem Gesicht. Ein lauer Frühlingstag in der sich neu entwickelnden Natur. Sportliche Betätigung. Klare, frische Luft, die am Morgen durchs geöffnete Fenster strömt. Eine entspannende Massage, eine kräftige Umarmung oder ein zärtlicher Kuss seines Lieblingsmenschen. Das alles befördert den Genuss ganz natürlich und unmittelbar. Umso bewusster es wahrgenommen wird, umso besser. 

 

 

Kulinarische Genüsse

 

„Was wäre ich, ohne die Genüsse dieser Welt“ Paul Bouquse


Am häufigsten wird der Begriff Genuss im Zusammenhang mit kulinarischen Genüssen verwendet. Meist im Rahmen der Ess- und Trinkkultur. Dies ist nicht verwunderlich, da hier alle Sinne beteiligt sind. Außerdem wird hier mit genusssteigernden Katalysatoren gearbeitet. Selbst die physiologischen Komponenten mal außen vorgelassen, werden hier sowohl die geistigen, als auch die körperlichen Genusssensoren stimuliert.


Ein ansprechendes Interieur. Gut gelaunte, lächelnde Menschen. Das Geräusch von brutzelnden Pfannen aus der Küche. Der Duft von gebackenem Brot, frischen Kräutern und exotischen Gewürzen. Das erfrischende Gefühl eines just gezapften Biers. Das Erblicken, Erschnuppern, Erschmecken und Erfühlen eines perfekt temperiert servierten Wein aus einer hübschen Dekantierkaraffe. Kulinarische Genüsse bieten den Raum für jede Art des Genießens. Die komplette Palette der Sensorik kann hier angesprochen werden. Und wenn diese Eindrücke intensiv wahrgenommen werden und die Assoziationen positiv bewertet sind, wird die Erfahrung ein voller Genuss.  


Hinzu kommt, dass Gewürze und Genussmittel wie alkoholische Getränke, Tabak, Kaffee, Tee und Kakao  psychotrope Substanzen beinhalten, die am Zustandekommen des Genusserlebnisses beteiligt sind (bei manchen mehr, bei anderen weniger). Dazu aber mehr 

unter Physiologie des Genusses.

 

 

Sollte man einmal zu viel genossen haben, hilft diese Seite:

 

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