Bei dem vielfältigen Angebot auf dem Glasmarkt hat man wirklich die Qual der Wahl. Es gibt einige Überlegungen die sich lohnen vor dem Kauf anzustellen.
Springen Sie direkt zur relevanten Sektion. Hier erklären wir Ihnen auf was Sie bei der Glaswahl achten sollten für:
Der vollendete Weingenuss will gut vorbereitet sein und braucht so allerhand. Zuallererst benötigt man genügend saubere, geruchsneutrale Gläser. Doch welches Glas nimmt man für welchen Wein?
Heutzutage gibt es für jeden Wein das passende Glas. Allein die drei größten Hersteller von Gläsern (Riedel, Zwiesel, Stölzle) halten über 500 verschiedene Wein- und Schaumweingläser für den deutschen Markt bereit. Für den Internationalen sind es noch einige Dutzend mehr. Ob industriell hergestellt in einer Fabrik, oder mundgeblasen in einer Manufaktur, ein Weinglas ist nur so gut wie sein Nutzen.
Der Nutzen eines Weinglases hängt stark von seiner Verwendung ab. Und diese schwankt stark von Genießer zu Genießer. Sind wir realistisch, bei den Meisten werden die ‚guten‘ Gläser nur ein- bis zweimal im Jahr aus dem Schrank geholt. (In dem Fall, check mal: „Gläser richtig reinigen“).
Bei mir und meiner Zunft ist das anders. Wir genießen Wein regelmäßig und probieren auch viel ohne es genießen zu müssen. Es ist einfach Teil des Jobs die einwandfreie Qualität unserer Produkte zu überprüfen. Die Entwicklung von Weinen zu verfolgen und neue Weine für unser Portfolio zu finden. Dabei helfen uns die richtigen Gläser wie dem Handwerker sein Werkzeug.
Die Präferenzen zu dem geeignetsten Verkostungsglas gehen stark auseinander. Manche bevorzugen möglichst kleine, sherry-ähnliche Gläser, die durch geringe Größe und Oberfläche mögliche Außeneinflüsse verringern und so eine möglichst akkurate sensorische Beurteilung zulassen sollen. Für Weinprobengläser gibt es sogar eine ISO-Norm (ISO 3591:1977). Ich persönlich bevorzuge größere Gläser, die dem Wein ermöglichen zu ‚atmen‘. So können sich auch Geruchsstoffe die weniger flüchtig sind besser lösen und das Bouquet wird merklich vielfältiger, vorausgesetzt der zu testende Wein gibt dies her. Mein Favorit: Das Gabriel-Glas von Zalto. Hiermit fallen Weinfehler sofort auf. Besonders gut lassen sich hiermit elegante, säurebetonte Weine genießen. Als Universalglas kann man sowohl schlanke wie auch kräftigere Weine jeglicher Couleur hiermit verkosten.
Verschiedene Faktoren sind bei der Glaswahl wichtig. Vor allem hängt die Wahl des Weinglases natürlich von seiner Verwendung ab. So oder so unterscheiden sich die zur Wahl stehende Gläser grundlegend durch verschiedene Merkmale, wie Aussehen, Haptik, Akustik, Geruch und Geschmack. Im Folgenden werden all diese Merkmale kurz angerissen.
Allein vom Stil her gibt es eine große Vielfalt in der Welt der Weingläser. Die Formen und Farben sind sehr unterschiedlich. Besonders bei den Formen ist es alles andere als nur eine Stilfrage für welches Glas man sich entscheidet. Gemeinsam haben alle Weingläser drei sich stark unterscheidende Grundmerkmale: Fuß, Stiel und Kelch. Bevor ich auf diese Einzelteile etwas genauer eingehe, ist eine kurze Anmerkung zur Glasfarbe angebracht. Denn wenn es um die Farbe geht, kann ich bei Weingläsern vom Deko-Gedanken abraten. Ein blaues Glas mag sich zwar gut auf einer Tafel machen, verhindert aber die farbliche Beurteilung des darin befindlichen Weines. Der einzige Fall in dem ein farbiges Glas gut ist, ist bei Blindverkostungen in komplett schwarzen Gläsern. Versuchen Sie es mal, es ist verblüffend wie sehr das Auge am Wahrnehmungsprozess beteiligt ist.
Fuß: Ein sicherer Stand ist die einzige Funktion des Fußes. Er sollte also nicht zu klein sein, damit das Glas nicht ausversehen umfällt, der Wein verschüttet und die Putzkolonne anrücken muss.
Stiel: Der Stiel dient dazu das Glas festhalten zu können. Er verhindert, dass die Körperwärme den Wein beim Halten erhitzt. Außerdem wird der Kelch so nicht mit fettigen Fingerabdrücken verschmiert. Hätte ja auch keinen Stil.
Wie lang oder kurz, dick oder dünn der Stiel ist hat keinen großen Einfluss auf die sensorischen Eigenschaften des Weines, sondern ist ausschließlich eine Frage des Stils und der persönlichen Vorlieben.
Kelch: Beim Kelch gibt es die größten Unterscheidungen, denn der Kelch ist rein funktionell der wichtigste Teil des Glases.
Wie fühlt sich das Glas an? Ist es steinhart, oder eher elastisch? Ist es sehr solide, oder wirkt es zerbrechlich? Die Haptik ist mit Sicherheit nicht das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Glases, hat aber trotzdem einen Einfluss auf den Gesamtgenuss. Schließlich ist der feinfühlige Tastsinn etwas Schönes und gibt einem entweder das Gefühl von Qualität, oder eben nicht. Fassbare Qualitätsmerkmale, oder tangible clue nennt man das im Marketingbereich. Ich persönlich finde es wundervoll ein mundgeblasenes Glas in der Hand zu halten.
Wohl auch nicht das wichtigste Kriterium bei der Glaswahl, aber es gibt für mich wenig was mehr stört, wenn man einen schönen Wein ausgewählt hat, eine nette Gruppe von Leuten beisammen hat die gemeinsam genießen wollen und beim Prost auf eine gute Zeit die Gläser beim Anstoßen nur so scheppern. Bei einem schönen Klang ist man ganz Ohr und widmet sich genüsslich den anderen Wahrnehmungen. Wer jetzt meint, dass sich Anstoßen mit Weingläsern laut Knigge eh nicht gehört, dem kann man entweder nur Weltfremdheit vorwerfen, oder zu seinem erlauchten Kreis von wohlerzogenen Kniggianern beglückwünschen.
Geruch des Weinglases
Besonders bei der Geruchsentfaltung spielt die Glaswahl eine große Rolle.
Um den Wein nicht zu verfälschen ist es zuerst natürlich einmal wichtig, dass das Glas geruchsneutral ist.
Besonderen Einfluss auf die Geruchsentfaltung hat die Größe des Kelches und die Verjüngung zum Glasrand hin. Je größer die Oberfläche des Weines, umso eher können sich Aromastoffe im Glas lösen. Umso enger das Glas am oberen Rand ist, umso eher können sich die Aromen konzentrieren. Sind somit einfacher mit der Nase wahrzunehmen.
Dafür brauchen die Weine aber ein gewisses Volumen. Sehr schlanke Weine sollten in schlanken Gläsern genossen werden. Da bekommt man von den subtilen Aromen am meisten mit.
Voluminöse Weine brauchen Platz zur Entfaltung. Umso komplexer der Wein, umso größer sollte die zur Entwicklung nötigen Oberfläche sein. ACHTUNG BEI 'ALTWEINEN': Hat der Wein schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel besteht die Gefahr, dass der gereifte Tropfen bei zu viel Sauerstoffzufuhr zerbröselt / die Aromatik schnell verliert.
Geschmack des Weinglases
...mehr in Kürze!
Die wenigsten Leute haben 12 oder mehr verschiedene Gläser in Mehrfachausführung zuhause. Deshalb rentiert sich m.M. nach ein so genanntes Universalglas. Alle namenhaften Hersteller haben ein solches Glas im Angebot. Die besten sind hier nach einhelliger Meinung die Gläser der Firma Zalto. Das am häufigsten anzutreffende ist das im Haus Zalto entwickelte Gabriel-Universalglas, das mittlerweile völlig eigenständig vermarktet wird. Auch wenn es immer wieder einzelne Verfechter von Riedel, Zwiesel und Stölze unter meinen Kollegen gibt. Probieren Sie sich durch, die Reise lohnt sich!
Worauf Sie bei Ihrer Glaswahl definitiv achten sollten:
Easy! Und jetzt erstmal: Gläser klingen lassen - zum Wohl!
Schaumweine zeichnen sich vor allem durch ihren schlanken Körper, eine hohe Säure und zarte Aromen aus. Dementsprechend sollte der Kelch Ihres Schaumweinglases nicht zu groß sein und sich das Glas nach oben hin recht stark verjüngen. Von einer klassischen Sektflöte halte ich nichts, da die Aromenentfaltung durch die zu geringe Oberfläche stark benachteiligt wird. Ich bin ein Fan der modernen Champagnergläser. Bei Schaumweinen die lange auf der Hefe reiften empfehle ich ein kleines- bis mittleres Weißwein-, oder ein Gabriel-Universalglas.
Bitte beachte auch die beste Trinktemperatur für Schaumweine.
Die Welt der Weißweine ist vielfältig. Weißweine reichen in Volumen und Ausprägung von sehr leicht und dezent fruchtig bis hin zu voluminös - ausgeprägt und würzig. Dementsprechend ist hier eine Standardempfehlung bezüglich der Glaswahl garnicht so einfach. Allerdings kann man im Großen und Ganzen sagen:
1. Umso größer das Volumen des Weißweines, umso größer darf das Volumen des Kelches
sein. Im Umkehrschluss: Umso zarter der Weiße, umso kleiner sollte der Kelch sein, damit
von den wenigen Aromen auch noch etwas in der Nase ankommt.
2. Umso komplexer die Aromenausprägung des Weines, umso breiter sollte der Kelch sein,
damit sich die im Wein gelösten Aromastoffe bestmöglich verflüchtigen können.
3. Umso geringer der Alkoholgehalt, umso mehr sollte sich der Kelch nach oben hin
verjüngen. Im Umkehrschluss: Umso höher der Alkoholgehalt des Weines, umso breiter
sollte der Kelch am oberen Ende sein und umso eher sollte der Kelch eine so genannte Lippe
haben, damit der flüchtigere Alkohol an der Nase vorbeiströmen kann.
Meine Empfehlung: Halten Sie sich an das Gabrielglas. Mit steigendem Volumen des Weines, reduzieren Sie die einzuschenkende Menge.
Bitte beachte auch die beste Trinktemperatur für Weißweine.
Auch die Welt der Roséweine ist einigermaßen vielfältig. Roséweine reichen in Volumen und Ausprägung von sehr leicht und dezent fruchtig bis hin zu relativ voluminös und würzig. Dementsprechend ist hier eine Standardempfehlung bezüglich der Glaswahl garnicht so einfach. Allerdings kann man im Großen und Ganzen sagen:
1. Umso größer das Volumen des Roséweines, umso größer darf das Volumen des Kelches
sein. Im Umkehrschluss: Umso zarter der Rosé, umso kleiner sollte der Kelch sein, damit
von den wenigen Aromen auch noch etwas in der Nase ankommt.
2. Umso komplexer die Aromenausprägung des Weines, umso breiter sollte der Kelch sein,
damit sich auch alle Aromen lösen können.
3. Umso geringer der Alkoholgehalt, umso mehr sollte sich der Kelch nach oben hin
verjüngen.
Meine Empfehlung: Halten Sie sich an das Gabrielglas. Mit steigendem Volumen des Weines, reduzieren Sie die einzuschenkende Menge.
Bitte beachte auch die beste Trinktemperatur für Roséweine.
Die Welt der Rotweine ist genauso vielfältig wie die der Weißweine. Rotweine reichen in Volumen und Ausprägung von leicht und fruchtig bis hin zu sehr voluminös - ausgeprägt und würzig. Dementsprechend ist hier eine Standardempfehlung bezüglich der Glaswahl garnicht so einfach. Allerdings kann man im Großen und Ganzen sagen:
1. Umso größer das Volumen des Weines, umso größer darf das Volumen des Kelches sein.
Durch das große Glasvolumen kann man den Wein gut schwenken und wird im Fall
der Fälle mit weicheren Tanninen und einer größeren Vielfalt an Aromen belohnt.
Im Umkehrschluss gilt: Umso zarter der Rote, umso kleiner sollte der Kelch sein, damit
von den wenigen Aromen auch noch etwas in der Nase ankommt.
2. Umso komplexer die Aromenausprägung des Weines, umso breiter sollte der Kelch sein,
damit sich die im Wein gelösten Aromastoffe bestmöglich verflüchtigen können.
3. Umso geringer der Alkoholgehalt, umso mehr sollte sich der Kelch nach oben hin
verjüngen. Im Umkehrschluss: Umso höher der Alkoholgehalt des Weines, umso breiter
sollte der Kelch am oberen Ende sein und umso eher sollte der Kelch eine so genannte Lippe
haben, damit der flüchtigere Alkohol an der Nase vorbeiströmen kann.
Im Zweifel: Halten Sie sich an das Gabrielglas. Mit aufsteigendem Volumen des Weines, reduzieren Sie die einzuschenkende Menge.
Bitte beachte auch die beste Trinktemperatur für Rotweine.
Die Welt der Süßweine ist vielfältig. Süßweine reichen in Volumen und Alkoholgehalt von leicht-fruchtig bis hin zu sehr voluminös und süß-würzig. Dementsprechend ist auch hier eine Standardempfehlung bezüglich der Glaswahl garnicht so einfach.
Es gibt auf dem Markt massenweise Süßweingläser. Diese haben meist einen sehr langen Stil, da mit zunehmender Wärme das Süßegefühl steigt. Eventuell kennen Sie diesen Effekt von der Cola. Kalt mit viel Eiswürfeln einigermaßen genießbar, warm einfach nur scheußlich süß.
Desweiteren zeichnen sich Süßweingläser durch einen kleinen Kelch aus. Aus dem einfachen Grund, dass man meist auch nur sehr wenig (5-10cl) davon zu sich nimmt und diese geringe Menge sonst in größeren Gläsern verloren wirkt. Allerdings ist dies meiner Meinung nach der Aromaentwicklung nicht sonderlich zuträglich. Es gibt fantastisch-komplexe Süßweine, die erst in einem Glas mit größerem Volumen ihr volles (Duft-)Potenzial entfalten können.
So lässt sich im Großen und Ganzen wieder sagen:
1. Umso größer das Volumen des Süßweines, umso größer darf das Volumen des Kelches
sein. Im Umkehrschluss: Umso zarter der Wein, umso kleiner sollte der Kelch sein, damit
von den wenigen Aromen auch noch etwas in der Nase ankommt.
2. Umso komplexer die Aromenausprägung des Weines, umso breiter sollte der Kelch sein,
damit sich auch alle Aromen lösen können.
3. Umso geringer der Alkoholgehalt, umso mehr sollte sich der Kelch nach oben hin
verjüngen. Im Umkehrschluss: Umso höher der Alkoholgehalt des Weines, umso breiter
sollte der Kelch am oberen Ende sein und umso eher sollte der Kelch eine so genannte Lippe
haben, damit der flüchtigere Alkohol an der Nase vorbeiströmen kann.
Bitte beachte auch die beste Trinktemperatur für Süßweine.
Die Welt der Dessertweine ist vielfältig. Gemeinsam haben sie alle, dass Sie aufgesprittet wurden und allesamt einen Alkoholgehalt von 16-22 vol% aufweisen. Aromatisch und im Volumen reichen sie von relativ dezent bis hin zu sehr voluminös und süß-würzig. Dementsprechend ist auch hier eine Standardempfehlung bezüglich der Glaswahl garnicht so einfach.
Dessertweingläser zeichnen sich meist durch einen kleinen Kelch aus. Aus dem einfachen Grund, dass man meist auch nur sehr wenig (5-10cl) davon zu sich nimmt und diese geringe Menge sonst in größeren Gläsern verloren wirkt. Allerdings ist dies meiner Meinung nach der Aromaentwicklung nicht sonderlich zuträglich. Es gibt fantastisch-komplexe Dessertweine, die erst in einem Glas mit größerem Volumen ihr volles (Duft-)Potenzial entfalten können.
Dessertweine haben (für Wein) immer einen hohen Alkoholgehalt. Umso höher der Alkoholgehalt des Weines, umso breiter darf der Kelch am oberen Ende sein und umso eher sollte der Kelch eine so genannte Lippe haben, damit der flüchtigere Alkohol an der Nase vorbeiströmen kann.
Bitte beachte auch die beste Trinktemperatur für Dessertweine.
|
|